Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt (Joh 15,13). Erneuern wir an diesem Osterfest unsere Verpflichtung, Werkzeuge des Friedens und der Liebe zu sein, wo immer wir sind.
Liebe Mitbrüder,
ich wünsche euch die Osterfreude!
Dies ist das zweite Ostern, das wir mit Corona-Einschränkungen feiern, wenn auch dieses Mal mit weniger Panik und Angst. Ein unbekannter Feind ist viel bedrohlicher als ein bekannter. Aus einer menschlichen Perspektive ist der Tod der unbesiegbare Feind und das Rätsel aller Zeit. Wir waren der Wirklichkeit des Leidens und des Todes von Mitmenschen während dieser Pandemiezeit sehr nahe. Im Vergleich mit anderen Jahren sind in dieser Zeit mehr Claretiner ins Vaterhaus gerufen worden, wobei aber nicht alle von ihnen Opfer der Pandemie sind. Im Generalat ist das Gedenken an unsere verstorbenen Mitbrüder in diesem Jahr ein regelmäßiges Ereignis geworden.
Ohne das Licht von Ostern haben wir keine Möglichkeit, dem Leiden und Tod einen Sinn zu geben. Wenn es um Leben und Tod geht, sind wir Menschen imstande, anderen Leid zuzufügen und Leben zu zerstören, aber wir haben nicht die Macht, Leben zu geben. Ich denke an die riesige Menge Gewalt, die jeden Tag auf unserem Planeten stattfindet. Zum Glück haben wir den Pfad des menschgewordenen Wortes vor uns, der die unermessliche Liebe Gottes und die Verheißung ewigen Lebens offenbarte (vgl. Joh 3,16) und die „Notwendigkeit“, dass Christus leiden musste und so in seine Herrlichkeit einging (vgl. Lk 24,26). Wenn der auferstandene Herr mit uns geht, können Leiden und Tod uns nicht so bedrohen, dass wir schweigen und uns unterwerfen. Im Osterereignis begegnen wir dem auferstandenen Herrn, der Leben gibt, Leben in Fülle (vgl. Joh 10,10). Wir können Gottes Hände sein und das Leben anderer und der Schöpfung hegen.
Gerade so, wie Sünde und Tod Verbündete sind, gehören Liebe und Leben zusammen. Es gibt keine größere Liebe, als das eigene Leben für seine Freunde hinzugeben (Joh 15,13). Verpflichten wir uns an diesem Osterfest erneut, Werkzeuge des Frieden uns der Liebe zu sein, wo immer wir sind. Verwurzelt im auferstandenen Herrn, werden wir in unserem missionarischen Wirken wagemutig sein.
Jauchzen und jubeln wir, weil Gott in uns und unter uns ist.
3. April 2021.
P. Mathew Vattamattam CMF
Generaloberer
Ein Klick auf den folgenden Link öffnet die englische Originalfassung: Easter Message 2021