Arunachal Pradesh. Seit Oktober haben die Claretiner der Delegation Nordost-Indien auf Einladung von Bischof John Thomas von Itanagar eine neue Pfarrei in Nyokum Lapang im Bundesstaat Arunachal Pradesh übernommen.
Die Geschichte der Kirche in Arunachal Pradesh ist in ihrem Ursprung einzigartig. Vor dreißig Jahren waren die Verfolgung der Christen und die Zerstörung der Kirchen an der Tagesordnung. Damals war die Einreise von Missionaren nicht erlaubt, doch diese zogen mit ihren Bildungseinrichtungen in den Nachbarstaaten Assam und Meghalaya die jungen Menschen aus Arunachal Pradesh an und tauften viele von ihnen, die später als Missionare in ihre Heimat zurückkehrten.
So entwickelte sich die Kirche in Arunachal Pradesh dank diesen jungen Studenten und den Missionaren.
Nach und nach erfuhr man eine größere Toleranz und Ruhe, und 2005 wurden in diesem Bundesstaat zwei Diözesen errichtet.
Anfang der achtziger Jahre nahmen acht Familien aus Nyokum Lapang das Christentum an und begannen, ihren Glauben heimlich in einem Schuppen zu praktizieren.
1992 wurde die Pfarrei Itanagar mit Sitz in Nyokum Lapang errichtet, doch später, im Jahr 2008, wurde das Pfarrzentrum an einen anderen Ort verlegt. Trotzdem errichtete John Thomas, der erste Bischof von Itanagar, mit Rücksicht auf die historische Bedeutung von Nyokum Lapang am 24. Oktober 2010 dort wieder eine Pfarrei, deren Patron der heilige Josef ist.
An diesem Tag wurde Pater Tomy Edacherryparambil CMF als Pfarrer installiert.
Viele Priester, Ordensleute und Gläubige nahmen an der Amtsübernahme teil, zur großen Freude der Gläubigen des Gebiets, die ein Fest mit einem kulturellen Programm organisierten.
Die Claretiner-Missionare, die 1998 nach Arunachal Pradesh kamen, betreuten bereits eine Pfarrei in Boasimla und haben auch eine Schule in Ziro gegründet, um in diesem Bundesstaat, wo die Alphabetisierungsrate sehr niedrig ist, ein qualitativ gute Bildung zu erteilen.