Es begann mit den Exerzitien zu Beginn meines Noviziats. Vielleicht waren es die seltsamsten Exerzitien meines Lebens. Der Exerzitienmeister verteilte an uns die Taschenausgabe der Autobiographie des heiligen Antonius Maria Claret, die in jenem Jahr erschien, auf Spanisch natürlich. Niemand von uns verstand diese Sprache, aber er las uns einige Abschnitte vor, sagte uns, welche Wörter oder Ausdrücke wir unterstreichen sollten, und erklärte sie dann auf Deutsch.
Uns so beschloss ich, Spanisch zu lernen, um zu verhüten, dass die deutschen Claretiner aus der Kongregation ausgeschlossen wurden, die damals ein spanischsprechendes Reich war. Die Gelegenheit kam im folgenden Jahr, als ein spanischer Claretinerstudent zu einem Aufbaustudium nach Frankfurt kam. Während er Deutsch lernte, hielt er mir jeden Tag eine Spanischstunde.
Als Student begann ich, Informationen und amtliche Dokumente zu übersetzen: die Nachrichten vom Generalkapitel, NUNC, die Konstitutionen, vier Ausgaben des Direktoriums, das Projekt Wort und Auftrag, das Schmiedefeuer im Alltag, das Claretinerjahr und mehrere Bände von Werken Clarets, um nur einige Beispiele zu nennen. Sie halfen der Deutschen Provinz, in der claretinischen Spiritualität zu wachsen.
In über vierzig Jahren meines Lebens als Claretiner habe ich viele weitere notwendige oder zumindest nützliche Werke gesehen, die unübersetzt geblieben wären, wenn ich sie nicht übersetzt hätte. Wenn ich sah, dass es es tun könnte, ohne die apostolischen Aufgaben zu vernachlässigen, die mir von der Kongregation übertragen waren, machte ich es. Meiner Meinung nach kommt es darauf an, zu sehen, was notwendig ist, und es zu tun.
P. Wolfgang Deiminger CMF
Deutsche Provinz