Krasnojarsk, Sibirien. Vom 17. bis 23. Oktober feierte die katholische Pfarrei „Verklärung des Herrn“ in Krasnojarsk (Sibirien, Russische Föderation) das hunderjährige Bestehen ihrer Kirche. Die Pfarrei ist derzeit den Claretiner-Missionaren anvertraut.
Die Kirche wurde 1911 nach dem Plan des polnischstämmigen Architekten Wladimir Sokolowski gebaut und mit Spenden finanziert, die aus allen Teilen des damaligen Russischen Reiches eingingen.
Als die Sowjets an die Macht kamen, wurde die Kirche verstaatlicht. Sie wurde als Kino verwendet, und später wurde sie zum Saal für die Orgelkonzerte der Philharmonie Krasnojarsk umgebaut. Anfang der neunziger Jahre, als nach langen Jahren wieder die ersten katholischen Priester auftauchten, wurde den Gläubigen erlaubt, die Kirche zu nutzen, obwohl sie gleichzeitig als Orgelsaal fungierte.
Nach zwanzig Jahren und trotz zahlreicher Anträge an die Behörden verschiedener Rangstufen ist das historische Kirchengebäude den Gläubigen noch immer nicht zurückgegeben worden. Ohne ihre großen Erwartungen zu verbergen, empfingen die Pfarrangehörigen den Gouverneur der Region Krasnojarsk Lew Kusnezow, der am 22. Oktober kam, um den Katholiken anlässlich des Jubiläums zu gratulieren. Während seiner Gratulation versprach der Gouverneur, das Kirchengebäude den Gläubigen zurückzugeben. Als Antwort brach die bis auf den letzten Platz gefüllte Kirche in Beifall aus.
Während dieser Festwoche ist auf viele Geschehnisse hinzuweisen.
Von seiten der Pfarrangehörigen wurde eine Ausstellung mit Werken von Künstlern aus Krasnojarsk mit dem Titel „Weg zur Kirche“ veranstaltet.
Die Vertreter anderer christlicher Bekenntnisse beglückwünschten die Katholiken mit einem Konzert mit christlicher Musik.
Der „Nachmittag der Barmherzigkeit“ führte unter den Kuppeln der Kirche all jene zusammen, die wegen Krankheit oder Alter nicht oft die Möglichkeit haben, aus eigener Kraft zur Kirche zu kommen.
Höhepunkt der Jubiläumswoche war der Sonntagsgottesdienst mit dem Nuntius in Moskau Msgr. Iwan Jurkewitsch und Bischof Kiril Klomowicz von Irkutsk Hauptzelebranten waren und sechzehn weitere Priester konzelebrierten, darunter P. Paul Smyth CMF, der Generalvikar der Claretiner-Missionare.
Ein besonders bedeutsames Ereignis für die Katholiken von Krasnojarsk war in dieser Woche die Begegnung von Vertretern der katholischen Hierarchie in Russland (dem Nuntius und dem Bischof von Irkutsk) mit Pantelemon, dem kürzlich ernannten orthodoxen Metropoliten von Krasnojarsk und Atschinsk; die erste seit vielen Jahren nach der Wiedererstehung der katholischen Pfarreien in Russland.