Geboren in Sallent

Jan 14, 2008 | Gründer

Niemand hat sich, soweit wir wissen, damit aufgehalten, die Geburt an jenem 23. Dezember 1807 zu beschreiben.

Wir alle hätten gerne die Szene an der Wiege des neugeborenen Antoni kennengelernt, in der vorher schon seine vier älteren Geschwister gelegen waren, begleitet vom eintönigen Geräusch der Handwebstühle im Erdgeschoss des Hauses in der Calle Cos 4.

Joan Claret Xambó und Josefa Clarà Rodoreda, die Eltern, sahen die Freude der Stunde. Antoni war der zweite Bub und der fünfte von elf Geschwistern.

Trotz der durch den drohenden Krieg verschlechterten Atmosphäre hinderte nichts daran, dass er am Weihnachtstag auf die Namen „Antoni, Joan und Adjutori“ getauft wurde, wie aus der (seit 1936 verschwundenen) Taufurkunde hervorgeht.

Wir wissen, dass er bald nach seiner Geburt wegen der angeschlagenen Gesundheit der Mutter einer Amme aus dem nahegelegenen Ort Santa Maria de Oló anvertraut wurde.

In den ersten Kriegsjahren beginnt Sallent wie die übrigen Orte in der Umgebung einen aktiveren Widerstand gegen den Invasor und fürchtet seine Angriffe (1809 – 1810). Die Leute flohen angsterfüllt in die Berge von Serrahima, Sarrassanç und Roques Blanques (letzteres in der Nähe von Fusimaña). Als dreieinhalbjähriges Kind dürfte Claret als Begleiter seines fast blinden Großvaters Joan in der Gruppe der Alten, Frauen und Kinder auf der Suche nach Schutz gewesen sein, während die Männer die Front verteidigten.

So vergingen die ersten Jahre seiner Kindheit. Als Erwachsener erinnert er sich an die Träume, die er als Fünfjähriger über die „Ewigkeit“ hatte und die er in seiner Autobiographie im einzelnen beschreibt. Das ist dem Einfluss frommer Eltern zu verdanken, die den christlichen Praktiken und Andachtsübungen zugeneigt waren. Hier beginnt seine missionarische Gesinnung zart zu erwachen!

Mit sieben Jahren beginnt bei ihm die Liebe zu den an den Handwebstühlen verwobenen Fäden, zur gleichen Zeit wie die erste Schulbildung bei Don Antoni Pascual. Seine Freunde nannten ihn „en Tonet“.

Seitdem sind zweihundert Jahre vergangen. Heute sind keine architektonischen und künstlerischen Spuren aus der damaligen Zeit mehr erhalten, weder die kleine Kirche mit ihrem Taufstein noch die Wiege oder die Handwebstühle seiner Zeit … Wir erahnen, wie es war, und das genügt uns.

Der weitgehende Umbau, der aus Anlass des 200. Geburtstags Clarets in der „Casa Claret“ in Sallent durchgeführt wurde, hat es gestattet, einen umfassenden und modernen Blickwinkel auf das wiederzuerlangen, was in Leben und Werk unseres heiligen Gründers geschah. Die Texte seiner Autobiographie sind der Führer zum Verständnis und der Ansporn zu seinem missionarischen Weg.

Es lohnt sich sehr, einen eingehenden Besuch in Sallent zu machen, an der Wiege des heiligen Antonius Maria Claret y Clarà, der es eines Tages verstand, seine Weberträume gegen die Leidenschaft für die Ausbreitung des Evangeliums zu vertauschen und viele einzuladen, ihm als Verkünder des Evangeliums zu folgen. Seid willkommen!

Antoni Costa Vall-llovera CMF

Superior der Gemeinschaft Sallent

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