Bangalore, Indien. Der ganz im Süden von Indien gelegene kleine Bundesstaat Kerala erlebte seine erste größere Katastrophe, als im August 2018 12 von seinen 14 Bezirken überflutet wurden. Über 400 Tote, 1,4 Millionen Menschen ohne Haus und ein Verlust von 200 Millionen Rupees erforderten ein Eingreifen von allen Seiten, um mit der Situation fertig zu werden.
Project Vision, der Sozialdienst der Provinz Bangalore für die Blinden, setzte sich sofort in Bewegung und startete eine Aktion namens „Bangalore Cares for Kerala“, indem er mehrere Ordensleute, gesellschaftliche und wirtschaftliche Gruppen mit engagierten Menschen zusammenbrachte.
Sein Personal unter der Führung von Sibu George begab sich in den Bezirk Wayanad, die nächstgelegene betroffene Gegend, und brachte Hilfsmaterial mit. Zwölf Lastwagenladungen im Wert von 6 Millionen Rupees wurden verteilt. Die Notpakete für jede Familie enthielten zwanzig wichtige Gegenstände, damit sie die schwierigen Tage überleben konnten. Die Kirch St. Sebastian in Edappetty wurde das Operationszentrum, wo auch der Pfarrer und die Gläubigen eine wichtige Rolle spielten.
Die erste Aktion erfolgte für die Claretinerpfarrei Vythiri, die von den Überschwemmungen betroffen war. Jede Familie in der Pfarrei erhielt ein Notpaket.
Sie stellten fest, dass provisorische Unterkünfte das Hauptproblem waren, da in dem Bezirk über tausend Familien ihr Haus verloren hatten. Wir erstellten wieder ein Hausmodell, das wir in Nepal für Erdbebenopfer gebaut hatten und von allen akzeptiert wurde. Wir bauten etwa 150 ovale Konstruktionen mit einer Größe von etwa 4,5 × 3 m aus Wellblech, die kostengünstig, wiederverwendbar und sofort erstellbar sind. Es sind die ersten provisorischen Unterkünfte, die in Kerala nach den Überschwemmungen gebaut wurden.
Jedes Haus kostetet etwa 20 000 (240 Euro). Dazu erhielten wir Unterstützung von Agenturen wie AIFO, Firmen wie Kolour Koncepts and Fidelity, sozialen Organisationen wie Ysmen International, Ordensleuten wie den Regionalkonferenz der Ordensleute von Karnataka, den Cluny-Schwestern, von malayalamsprechenden Einwohnern von Bangalore und von zahlreichen engagierten Personen. Die Provinz Bangalore steuerte 100 000 Rupees (1200 Euro) bei.
Die ganze Aktion zum Aufbau der Unterkünfte war eine Gemeindeübung mit Freiwilligen und den Nutznießern. Es waren Leute aus allen Schichten wie Cluny-Schwestern und Mitglieder der Vinzenzkonferenzen, die an der Katastrophe der Menschen teilnahmen. Neun Theologiestudenten der Claretiner verbrachten ihre einwöchigen Ferien in der Gemeinde und bauten zwanzig Unterkünfte. Mit anderen arbeiten ist wirklich schön und möglich.
Das Konzept des Sozialtourismus brachte Leute aus Bangalore, um den Tourismus in der Gegend zu fördern und beim Bau der Unterkünfte zu helfen. Die erste Gruppe von fünfzig Touristen baute fünfzig Unterkünfte in drei Tagen. Ein zweites Programm ist später im Monat vorgesehen.
Verschiedene Aktivitäten zur Verbesserung der Bildung der Schüler, zum Bau von dauerhaften Häusern und zur Schaffung von Erwerbsmöglichkeiten sind bereits in die Wege geleitet. Es ist noch ein weiter Weg, vorausgesetzt, sie können weitere Mittel einwerben.
„Es ist eine großartige Erfahrung als Claretiner, die Führung zu übernehmen und Personal und Mittel zu mobilisieren, um eine Katastrophe angzugehen – wie es beim letzten Kapitel als Priorität festgelegt wurde“, sagte P. George Kannanthanam CMF
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