Fecha: 13 de Oktober – Br. Manuel Giol

Br. Manuel Giol y Borrás ist am 26. März 1849 in Borjas del Campo, Provinz Tarragona (Spanien) im Schoß einer Bauernfamilie geboren. Er war der dritte von vier Geschwistern, von denen zwei früh starben. Seine Eltern erzogen ihn im christlichen Glauben und in der Liebe zur Muttergottes, zu der sie in der Familie alle Tage den Rosenkranz beteten. Im Juli 1869, als er zwanzig Jahre alt war, wurde er nach Barcelona gerufen, um den Militärdienst zu leisten. Gegen seinen Willen musste er am Dritten Karlistenkrieg teilnehmen, und inmitten einer blutigen Schlacht erfuhr er lebhaft den Schutz der Gottesmutter. Als er 1874 aus dem Heer entlassen war, zog er mit seinen Angehörigen nach Barcelona und arbeitete dort wie der junge Claret einige Jahre mit ansehnlichem Erfolg in einer Weberei. Seine Berufung zum Ordensleben, die von Kind an genährt wurde, entschied sich, als er die Missionare der Gemeinschaft in Gracia kennenlernte. Am 13. Juni 1876 begann er das Noviziatsjahr im Missionshaus Gracia unter der weisen Führung seines Novizenmeisters P. Jaime Constans. Am 21. Juli 1877 legte Br. Giol mit 28 Jahren die Ordensprofess ab. Von diesem Tag an begleitete ihn die Freude darüber, Sohn des unbefleckten Herzens Mariens zu sein und zu heißen, in den 33 Jahren seines missionarischen Lebens mit immer größerer Intensität und Tiefe.

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Die erste Bestimmung von Br. Giol war die Niederlassung Alta de San Pedro in Barcelona, wo ihn P. Rota, der Generalminister der Kongregation, als Sekretär und Buchhalter angefordert hatte, obwohl er in der Gemeinschaft auch den Dienst des Kochs, des Schneiders und des Pförtners leistete. Inmitten seiner vielen Beschäftigungen gelang es Br. Giol, die innere Sammlung und den Gebetsgeist zu bewahren, wobei er seine häufigen Gänge in die Stadt, zu denen er von seinen Aufgaben her gezwungen war, zu einer Plattform des apostolischen Zeugnisses machte.

Die vielfältigen Arbeiten und Abtötungen schwächten die Gesundheit von Br. Giol und ließen seine Versetzung in den Gemeinschaft im Merzedarierkloster in Vic ratsam erscheinen, wo er zwischen 1887 und 1891 wohnte. In diesem Mutterhaus der Kongregation gab unser Bruder weiterhin außerordentliche Beispiele der Tugend, nicht weil er Großes getan hätte, sondern weil er – in den Worten seines Biographen – „das Gewöhnliche außerordentlich gut machte.“ Unter den konkreteren Merkmalen seines geistlichen Erscheinungsbildes können wir diejenigen hervorheben, die der alte P. Clotet – der in diesen Jahren sein geistlicher Leiter war – als kennzeichnend für einen Sohn des Herzens Mariens betrachtete, nämlich die dreifache Liebe (zur allerheiligsten Eucharistie, zum Herzen Mariens und zur Kongregation), die drei Tugenden (Gebet, Demut und brüderliche Liebe) und das allerwichtigste Mittel zum geistlichen Fortschritt, nämlich das Leben in der Gegenwart Gottes. So gut eignete sich Br. Giol dieses Lebensprogramm an, dass man sagen kann, er sei immer so gesammelt gewesen, als ob er vor dem heiligsten Sakrament knie, ganz gleich, ob es während der Mahlzeiten war oder wenn er zum Einkaufen auf den Markt ging.

Sobald er die Gesundheit wiedererlangt hatte, wurde Br. Giol erneut nach Barcelona angefordert, um weiter beim Generalminister mitzuarbeiten, der damals P. Homs war, wobei er auch wieder die Dienstes des Pförtners, Kochs und Schneiders versah. Und auch jetzt nützte er jede Gelegenheit, seinem apostolischen Eifer freien Lauf zu lassen. In der Tat gelang es ihm durch die Art, wie er von Gott, von der Muttergottes und von der Frucht sprach, die die Missionare brachten, in vielen die Berufung zum Ordensleben zu wecken. Ein Beispiel für seinen apostolischen Sinn kann der folgende Text sein: „Ich bin Bruder, aber ein Brudermissionar; und die Missionen, die ich halten muss, sind zwar nicht so geräuschvoll wie die der Patres, können aber ebenso fruchtbar sein und sind gewiss nicht so gefährlich für die Seele. Das Gebet und das gute Beispiel, das ist das zweifache Instrument meiner Missionen …“

In dem Maß, wie er auf dem Weg der Vervollkommnung gemäß dem Evangelium voranschritt, erwarb Br. Giol eine tiefe Kenntnis der geistlichen Dinge. Genährt mit der Lektüre der Heiligen Schrift (darunter das Hohelied) und der Werk der geistlichen Lehrmeister (Theresia von Ávila, Thomas von Kempen, María de Ágreda …), wurde er von seinen geistlichen Leitern weise geführt. Doch angetrieben wurde er vor allen durch eine ganz enge Beziehung zu Jesus Christus selbst und zum Herzen Mariens, seiner vielgeliebten Mutter, mit denen er beständige und inbrünstige Zwiegespräche führte. Wenn er an jeglichem Ort in der Gegenwart Gottes leben und sich im Gebet sammeln konnte, waren es doch die Eucharistiefeier oder seine langen Stunden des Gebets vor dem Tabernakel, wo sich seine Seele besonders hingezogen und von der göttlichen Liebe hingerissen fühlte.

Mit seinem gesammelten und bescheidenen, gleichzeitig aufmerksamen und liebenswürdigen Auftreten, mit seinen in der Liebe Gottes entzündeten Worten, mit dem Zeugnis seines Einsatzes und seiner grenzenlosen Dienstbeflissenheit strahlte Br. Giol aus und steckte die anderen mit dem Feuer an, das er in sich trug. Doch was sie sich nicht vorstellen konnte, da sie ihn immer so gelassen und gesammelt sahen, war der harte geistliche Kampf, den er führen musste, um seine Keuschheit zu bewahren. Von diesem inneren Kampf, der sein Vertrauen und seine Treue zur Gnade läuterte, sah er sich schließlich am 8. Dezember 1903, am Fest der unbefleckten Empfängnis Mariens, befreit. Ihrer mütterlichen Fürsprache schrieb er den Sieg zu.

Leben aus dem Herzen Mariens

Die reiche und tiefe geistliche und cordimarianische Erfahrung von Br. Giol spiegelt sich in den zahlreichen Heften mit Notizen und Rechenschaft über sein Gewissen, die er im Laufe der Jahre schrieb, und auch in systematischerer Form in zwei ausführlichen Abhandlungen, die als Titel hatten: Moradas en el Corazón de María del alma enamorada und Ensayo de la vida interior oder – in der vollständigeren Formulierung, die über dem zweiten Band steht – „Versuche für das innere Leben, gelernt im unbefleckten Herzen Mariens, um zur Vollkommenheit zu schreiten und die Seelen mit Gott, unserem Herrn, durch die Übung der Tugenden zu vereinen.“ In der Wärme und im Schutz des Herzens Mariens ging er alle Abschnitte des geistlichen Lebens durch, von den ersten Schritten auf dem Weg zur Vollkommenheit in der Zeit der Anfänger bis zu den höchsten Gipfeln der Beschauung und Vereinigung mit Gott. Im Verlauf seines ganzen Weges war das Herz Mariens für ihn der Tempel, wo er Gott begegnete, der Altar seines geopferten Lebens, die Schule, in der er von einer so erhabenen Mutter Belehrungen über die höchste göttliche Weisheit empfing; es war der mystische Mond, der seine Nächte erhellte, der Führer, der ihn in der Wüste führte, der Morgenstern, der ihm in den langen Dunkelheiten Mut machte, die Burg auf dem Berg, in der er bei den wütenden Angriffen des Feindes Zuflucht fand, es war der Glutofen und der Scheiterhaufen, wo er seine Liebe entzündete, es war sein Vorbild und Urbild, um zur vollkommensten Ähnlichkeit mit Jesus zu gelangen. Alle diese anmutigen bildlichen Ausdrücke und viele weitere kommen Br. Giol beim Schreiben beständig in den Sinn, um so viele unsagbare Erfahrungen verständlich zu machen. Doch für Br. Giol war die heiligste Gottesmutter zuallererst und vor allem Mutter.

Krankheit und Tod

Wenn sich der Geist von Br. Giol in diesen Jahren der Prüfung gestärkt und gefestigt hatte, war seine Gesundheit wegen verschiedener Krankheiten sehr geschwächt. Diese Schwächung riet zu einer neuen Versetzung, und die ging diesmal in das Weiße Haus, ein Kurhaus, das die Missionare in Olesa de Montserrat hatten. Zwischen den Naturschönheiten der dortigen Gegend verbrachte Br. Giol die letzten Jahre seines Lebens (1906 – 1909). Trotz seiner extremen Schwäche, fand Br. Giol die Kraft, um zu Fuß zur Wallfahrtskirche auf dem Montserrat zu gehen und sich von der Verge Moreneta zu verabschieden. Sein Hinübergang aus dieser Welt zum Vater ereignete sich im Haus Cervera, wohin er angesichts der Verschlimmerung seiner Krankheit verlegt worden, und zwar am 13. Oktober 1909.