Paris, Frankreich. Die Société Cinématographique Française pflegt ihre wichtigsten Preise, die „Césars“, wenige Tage vor de nordamerikanischen Oscars zu vergeben. Am Freitag, dem 24. Februar nahm die spanische Schauspielerin Carmen Maura den César 2012 als beste Nebendarstellerin entgegen für ihre Mitwirkung an dem Film „Les femmes du sixième étage“ (die Frauen vom 6. Stock; deutscher Kinotitel: „Nur für Personal!“).
Der Film greift das Leben von Hunderten von Spanierinnen auf, die Mitte des 20. Jahrhunderts nach Frankreich, und zwar meist nach Paris, auswanderten, um als Dienstmädchen oder Hausangestellte zu arbeiten. Diese Frauen wohnten über Jahrzehnte in den Dachkammern im obersten (meist 6.) Stock der Häuser, in denen sie arbeiteten. Der Film beinhaltet mehrere Szenen, die in der Spanischen Katholischen Mission gedreht wurden, die seit 1914 den Claretinern anvertraut ist und heute von einer Gemeinschaft der St. Jakobs-Provinz betreut wird, der sieben Claretiner angehören: fünf aus der Provinz, einer aus der Delegation Kanada und einer aus der Provinz Kolumbien/Venezuela.
Die Gemeinschaft hat die Dreharbeiten in guter Erinnerung. Dabei wirkten einige ihrer Mitglieder beratend mit beim Einüben der im Film vorkommenden liturgischen Gesänge und halfen dem Regisseur Philippe Le Guay, die Arbeit zu begreifen, die in jenen Jahrzehnten von der Spanischen Katholischen Mission geleistet wurde.
Der Film wurde bereits bei bedeutenden internationalen Wettbewerben (etwa in Berlin und in Los Angeles) gezeigt. Im Ton einer respektvollen Komödie löst er eine interessante Reflexion über die Beziehungen zwischen den Kulturen und gesellschaftlichen Schichten und über das Thema Migration aus, die der Hauptgrund für unsere Präsenz in europäischen Städten wie Zürich und Paris ist.