Treffen der Generalleitung mit den Leitungen der höheren Organismen von Amerika (MICLA)

Nach 19 Jahren trafen wir uns wieder einmal, die Generalleitung und die Leitungen aller Organismen in Amerika (MICLA), diesmal im Exerzitienhaus Villa Claret in Medellín (Kolumbien). Ziel war es, gemeinsam die Herausforderungen unseres missionarischen Lebens und unsere Antworten in Amerika herauszufinden, nach den kanonischen Visitationen auf dem Kontinent und den Leitlinien des 25. Generalkapitels. Wir möchten euch einige Erfahrungen aus der Zeit mitteilen, die wir beieinander waren. Geleitet von der Ikone, die Maria für uns ist, die uns an ihre Suche erinnert, die Zeichen der Hoffnung am Leben zu halten, die wir als Claretiner in Amerika aufgebaut haben, die man sehen kann in der Arbeit mit den einheimischen Völkern, mit den Afrikanischstämmigen, Migranten, Familien, Kindern, jungen Menschen, Gemeinden usw., die ein Ausdruck des gegenwärtigen Magnificat sind, wo die vom System Ausgeschlossenen von der Größe des Herrn rehabilitiert werden.

Nach 150 Jahren Präsenz der Claretiner ist unser (Latein-)Amerika heute ein reifer Weinberg, wo Kraft und Entwicklung große Früchte geschaffen haben, wo wir uns aufgerufen fühlen, auf die gegenwärtigen Herausforderungen zu antworten. Dankbar heben wir die Erinnerung an so viele Missionare hervor, die ihre Spuren in unserer Geschichte hinterlassen haben, und wir fühlen uns verpflichtet, großmütig auf neue Herausforderungen zu antworten. Deshalb halten wir fest:

• Die trägen und selbstbezogenen Mentalitäten führen dazu, dass wir auf allen Ebenen in einem Bereich von Bequemlichkeit und Bevorzugung bleiben. Deshalb macht der Prozess der Umgestaltung in eine Kongregation im Aufbruch bewusst, dass wir neue Herausforderungen, Strategien, Schauplätze und Peripherien annehmen müssen, und lädt uns ein, unsere Berufung und Sendung als Jünger zu unterstreichen, die sich vom Heiligen Geist verführen lassen, auf die Herausforderungen der Interkulturalität antworten, indem wir den Schutz des Lebens, die Sorge für die Schöpfung mit deutlichen Optionen für Solidarität und Mission, die junge Generation und die Bibel.
• Der zunehmende Individualismus in unseren Kultruen, Ländern, Völkern und missionarischen Gemeinschaften verursacht Uneinigkeit und Verletzungen. Diese Realität ruft uns an einen neuen Horizont, wo wir uns alle als Brüder und Schwestern fühlen. Als Gemeinschaft von Zeugen und Boten werden wir mit Initiativen im Ausbildungsbereich (Noviziat von MICLA) und mit dem Theologischen Institut für das Ordensleben für Amerika antworten.
• Das Aufkommen von Formen des Götzendienstes, die unsere Beziehung zu Gott abreißen lassen, die menschlichen Beziehungen zerbrechen und die ökologische Harmonie zerstören. Als Anbeter Gottes im Geist fühlen wir uns gedrängt, aus dem charismatischen Brunnen zu trinken und sein Wasser anzubieten, um den Durst dieser Welt zu stillen. In gleicher Weise laden wir die Gesellschaft ein, die Achtung vor der Würde des Menschen und die Sorge für die Schöpfung zu fördern.

Als Claretiner-Missionare von Amerika nehmen wir unser Leid und unsere Enttäuschungen an, aber vor allem entecken wir die Kraft und Hoffnung so vieler Menschen und Kulturen, die sich um ein menschlicheres und würdigeres Leben bemühen. Mit ihnen wollen wir eine gerechtere Gesellschaft aufbauen, in der sich alle Völker, Kulturen und Gemeinden diesem Ziel verpflichtet fühlen. Wir bleiben diesem Weg verpflichtet und folgen damit dem Beispiel Marias, der Mutter des Advent, die alles in ihrem Herzen bewahrte, was sie dazu bewegte, ihr Leben zum Wohl der anderen umzugestalten.

Die Tageschronik auf Spanisch findet sich hier: https://www.claret.org/category/micla-es/?lang=es