Rom, Italien. Am Dienstag, dem 29. Januar fand in der Spanischen Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom die Vorstellung des Buches „La fuerza de la vocación. La vida consagrada hoy“ (deutscher Titel: „Die Kraft der Berufung. Ein Gespräch mit Fernando Prado“) statt, das ein Gespräch von Fernando Prado mit Papst Franziskus enthält und von Publicaciones Claretianas in Madrid herausgegeben und bereits in zwölf Sprachen übersetzt wurde.
Der Festakt begann um vier Uhr nachmittags mit der Begrüßung der Botschafterin María del Carmen de la Peña, die den Claretinern für das Entgegenkommen dankte, dass sie das Buch an diesem Ort vorstellten. An dem Festakt waren beteiligt unser Kardinal Aquilino Bocos, der Sekretär der Religiosenkongregation Rodríguez Carballo OFM, Schwester Sofía Contreras von den Töchtern Jesu und der Herausgeber Fernando Prado. Der Schriftleiter der Zeitschrift Vida Nueva José Beltrán stellte den Referenten Fragen, so dass alles insgesamt in einer beweglichen und attraktiven Form ablief.
Kardinal Bocos hob hervor, dass sich beim Lesen des Buches der Leser einbezogen und herausgefordert fühlt. Papst Franziskus sei ein glaubender und kohärenter Mensch. Auch wenn sich der Text offensichtlich leicht lese, habe er einen sehr tiefen Hintergrund. Er unterstrich die folgenden Akzente: die Person Jesu, der die Kraft der Berufung ist; die Ekklesiologie des Volkes Gottes; die Trilogie Charisma, Mission und Prophetie; die Wachstumsprozesse; die Methode Entscheidungsfindung und Option für die Armen; und die Fruchtbarkeit.
Msgr. Carballo betonte seinerseits den evangelischen und prophetischen Wert des Ordenslebens und warnte vor der vom Papst aufgezeigten Gefahr seiner „Ideologisierung“ und „Verweltlichung“. In der Antwort auf eine ihm direkt gestellte Frage erklärte er, man müsse die neuen Gemeinschaften (neue Formen) des Ordenslebens ganz eng begleiten; für manche habe man einen Kommissar einsetzen müssen.
Bezüglich der Rolle der Ordensschwestern stellte Schwester Contreras klar, man dürfe das Thema nicht auf das „Priestertum der Frau“ verengen, sondern auf den Beitrag, den sie für die Kirche leisten können, weil die Kirche männlich und weiblich sein, weil wir alle Kirche seien und weil die Kirche ärmer würde, wenn man die Frauen nicht beachte.
Fernando Prado eröffnete und beschloss den Festakt, indem er erklärte, wie es ihm gelang, dieses Interview zu erlangen, und wie es ablief und hob den menschlichen, herzlichen und vertrauensvollen Umgang von Papst Franziskus hervor. Er erklärte, er habe die Fragen nicht im Voraus einsenden müssen, und der Papst habe auf alles geantwortet, was man vorgebracht habe, und zwar mit viel Schlichtheit und Mut, ohne Angst, dornenreiche Probleme der Gegenwart anzusprechen. Er dankte abschließend der Botschafterin und dem Kulturattaché für ihre Bereitschaft und ihren Beitrag.
Das Echo auf die Veranstaltung war voll des Lobes für Publicaciones Claretianas aufgrund des Inhalts und der Organisation des Festakts. Am Ende bot die Botschafterin einen spanischen Wein an.