109 Claretiner-Martyrer seliggesprochen

Okt 21, 2017 | 109 CMF

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Barcelona, Spanien. Kardinal Angelo Amato, der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen, hat in Vertretung von Papst Franziskus am Samstag Morgen in der Basilika Sagrada Familia in Barcelona die Seligsprechung von 109 Claretiner-Martyrern geleitet. Es ist die erste Seligsprechung in der Sagrada Familia, seit sie 2010 geweiht wurde. Es ist auch die zahlreichste Seligsprechung von Martyrern einer einzigen Ordensgemeinschaft.

An der Feier in der Basilika Sagrada Familia nahmen 3000 Gläubige teil, und es konzelebrierten dreißig Bischöfe aus aller Welt und über 300 Priester. Kardinalerzbischof Juan José Omella von Barcelona und der Generaloberer P. Mathew Vattamattam waren die wichtigsten Konzelebranten.

In seiner Predigt erinnerte Kardinal Amato zu Beginn an den Ruf „No tenim por“ (wir haben keine Angst), den man nach den Attentaten im August in den Straßen von Barcelona hörte: „Der Terrorismus will Angst einflößen, aber das Volk antwortet mit einer Stimme: ‚Wir haben keine Angst.‘“ Das ist ein Beweis dafür, dass „der Mensch eine Berufung zum Leben hat, und nicht zum Tod, zur Liebe, und nicht zum Hass.“

Amato erinnerte daran, dass es Christenverfolgungen seit der Römerzeit gegeben hat und dass sie heute in vielen Ländern weitergehen. Alle sind ein Beweis dafür, dass „uns nichts von der Liebe Gottes trennen kann“ und dass „die Liebe immer über den Hass siegt.“ Im vorliegenden Fall „reagierten die 109 Claretiner auf die Epidemie von Tod und Zerstörung mit der wirksamen Waffe der Liebe und der Vergebung. Sie hatten keine Angst und „sind 109 helfenhafte Zeugen des Evangeliums.“

„Die einzige christliche Rache ist die Vergebung für die Feinde, dass man nicht den Hass hinstellt, sondern das ewige christliche Gesetz der Liebe“, bemerkte der Kardinal. „Uns stärkt die Stärke und Würde aller Ordensleute, die sie umbrachten; keine schwor seinem Glauben ab“, weil sie „keine Angst hatten und der Welt bewiesen, dass das Gute des Böse besiegt.“

Unter den Teilnehmern waren über tausend Verwandte der Martyrer und Vertreter ihrer Herkunftsorde, darunter ein Dutzend Bürgermeister. Von den neuen Martyrern stammen 73 aus Katalonien, 14 aus Navarra, vier aus Huesca, fünf aus Burgos, zwei aus Logroño, zwei aus Palencia, zwei aus Zaragoza, zwei aus Teruel, einer aus Álava, einer aus Cádiz, einer aus Madrid, einer aus Valencia und einer aus Auch (Frankreich).

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An der Seligsprechung nahmen Claretiner aus der ganzen Welt teil, darunter 14 Claretinerbischöfe. Nigeria, Äquatorialguinea, Mexiko, Kamerun, Honduras, Panama, Kolumbien, Venezuela, Indien, Sri Lanka, Bolivien, Argentinien, Chile, Peru, die Vereinigten Staaten, die Philippinen, Kanada, Korea und Indonesien sind einige von den Ländern, die bei der Seligsprechung vertreten waren. Anwesend waren auch Claretiner aus ganz Europa und die Vertreter der Organismen der internationalen Koordination der Claretiner-Missionare auf den fünf Kontinenten und der Generalleitung.

Neben den Claretiner-Bischöfe aus aller Welt haben auch die katalanischen Bischöfe und aus anderen spanisches Diözesen, die mit den 109 Martyrern verbunden sind, die Äbte von Montserrat und Poblet und Nuntius Renzo Fratini konzelebriert. Die katalanische Regierung war durch die Ministerin für Inneres, öffentliche Verwaltung und Wohnungsbau Mertxell Borràs als Vertreterin den Regierungspräsidenten von Katalonien vertreten.

Zu Beginn der Eucharistiefeier fand der Seligsprechungsritus statt, bei dem die 109 Martyrer seliggesprochen wurden und mit dem die öffentliche Verehrung der neuen Seligen beginnt. Kardinal Omella sprach die öffentliche Bitte um die Seligsprechung, und der Vizepostulator Manuel Casal fasste die Beweggründe zusammen, die dazu den Anstoß gegeben haben: „Es handelt sich um Priester, Laienbrüder und Studenten, die in den tragischen Ereignissen des Spanischen Bürgerkriegs von 1936 bis 1939 im Namen Christi einen gewaltsamen Tod erlitten, und zwar einzig und allein, weil sie ihrer christichen Berufung und ihrer Ordensberufung treu blieben.“ P. Casal bemerkte, dass „sie es aus der tiefsten Tiefe dieser unübertragbaren Identität verstanden, dem Ja treu zu bleiben, das sie bei ihrer Ordensprofess gesprochen hatten.“.

Nach der Bitte verlas Kardinal Amato das Apostolische Schreiben von Papst Franziskus. Der Text ist die päpstliche Anerkennung der Seligsprechung und legt den 1. Februar als Gedenktag fest: „Wir gewähren die Befugnis, dass die ehrwürdigen Diener Gottes Mateo, Teófilo, Ferrán und ihre 106 Gefährten aus der Kongregation der Claretiner-Missionare heldenhafte Zeugen des Herrn Jesus bis hin zum Vergießen des Blutes sind und von nun an als Selige bezceichnet werden dürfen und ihr Fest an den vom Recht festgesetzten Orgen und Verfahren jedes Jahr am 1. Februar begangen werden darf.“

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Das Bild der neuen Seligen und die Ausstellung ihrer Reliquien sind der herausragendste Moment der Feier. Auf diese Weise werden die neuen Seligen zum ersten Mal öffentlich verehrt.

Nach dem Verlesen des Apostolischen Schreibens kam der bewegendste Moment der Feier, bei dem auf dem Altar die große Ikone der Martyrer mit den Gesang „Christus vincit“ und unter dem Beifall der Anwesenden enthüllt wurde. Das Bild ist eine symolische Darstellung der 109 Martyrer, bie der das Herz Mariens die Mitte ist, auch die Mitte der claretinischen Spiritualität.

Urheberin der Ikone ist Laura Alberich, eine Malerin, die Reproduktionen von romanischen Bildern auf Holz macht und dazu die gleiche Technik verwendet, wie sie die Mönche des Mittelalters verwendeten. Bei den Seligsprechungsfeiern macht man gewöhnlich ein Bild der seliggesprochenen Person. In diesem Fall hat Laura Alberich nicht die 109 Martyrer dargestellt, sondern hat die an die ikonenhaften Darstellungen der Claretiner angespasst, wie es die Flammen sind. Die Flammen zeigen an, dass der heilige Antonius Maria Claret wollte, dass die Missionar „in Liebe brennen“ sollten.

Die selben größeren Flammen stellen die sieben Gemeinschaften dar, denen die Martyrer angehörten: Cervera-Mas Claret und Solsona (60), Barcelona (8), Sabadell (8), Lérida (11), Vic und Sallent (15), Castro Urdiales in Santander (3) und Valencia (4). Auf dem Bild sind nur die drei Seligen dargestellt, die bei der Seligsprechung namentlich angeführt werden, und Pater Claret als Bischof und Gründer der Kongragation.

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Gleich nach der Verkündigung begann eine Prozession mit einem Kästchen, das die Reliquien von einigen Martyrern enthält. Das Kästchen wurde an der Seite des Altars abgestellt und stand so über der Feier.

Die meisten sterblichen Überreste der Martyrer sind in dem Grabmal untergebracht, dass wir Claretiner-Missionare auf dem Friedhof von Cervera haben. Eine wichtige Gruppe ruht weiterhin auf dem Friedhof von Lérida in einem Massengrab, wo sie zusammen mit anderen Opfern des Krieges begraben wurden. Weitere Martyrer sind auch in der Grabeskirche des heiligen Antonius Maria Claret in Vic, in weiteren Kirchen in Allent, Solsona und in Tàrrega, wo das Grabmal von Bruder Saperas ist. In anderen Fällen gibt es zwar Zeugen ihres Todes, aber es sind keine sterblichen Überreste vorhanden, weil ihre Leichen liegengelassen oder wie im Fall von Mas Claret verbrannt wurden.

Am Ende der Feier sprachen Kardinal Omella und Pater Vattamattam Dankesworte, die sich auch an Papst Franziskus richteten, weil er die Seligsprechung genehmigt hatte.

Erzbischof Juan José Omella von Barcelona hob hervor, dass die Martyrer „Zeugen der Festigkeit im Glauben, in der Vergebung, in der Liebe zu Christus und zur Kirche waren, Zeugen der Versöhnung in zuckenden Zeiten und der Hoffnung auf das ewige Leben … Mögen wir es verstehen, ihr Zeugnis anzunehmen und es in unserem Leben und zum gegenwärtigen Zeitpunkt unserer Geschichte zu leben.“

Karinal Omella bat auch, „das Zeugnis dieser mutigen und demütigen Zeugen, die im Tod vergaben und den Frieden in der Welt erflehten, möge uns helfen, unseren Glauben großmütig zu leben, auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt unserer Geschicht. Möge uns der Herr helfen, Frieden, Versöhnung und Liebe zu allen Menschen zu bringen und immer Räume des Dialogs, des gegenseitigen Kennenlernens und Verstehens zu bevorzugen.“

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Den letzten Dank sprach Pater Vattamattam, der Generalobere der Claretiner-Missionare. Er stellte die neuen Seligen als Beispiele der Freude vor: „Die Freude am Evangelium ist ein Geschenk des christlichen Glaubens. Unsere Missionare starben trotz allen Leidens in Freude.“ Und er erklärte, dass „wir uns heute freuen, weil sie treu waren bis ans Ende“ und weil sie uns den Weg der Treue zum Evangelium zeigen.“

„Die Maryrer existieren und erinnern uns daran, dass der wahre Glaube an der Fähigkeit gemessen wird, das Leben für die anderen hinzugeben“, stellte Vattamattam fest und betete darum, dass ihr Zeugnis der Same neuer Missionare sein möge.

Der Generalobere dankte besonders Kardinal Omella für die Aufnahme in der Diözese Barcelona zur Feier dieser Seligsprechung sowie für den großmütigen Beitrag der Sagrada Familie zur Organisation.

Die 109 Martyrer wurden wegen ihres Glaubens und weil sie Ordensleute waren, am Beginn des Bürgerkriegs ermordet, die meisten in Katalonien. Bei den Feiern wurde die Versöhnung hervorgehoben und das Zeugnis derer, die starben, weil sie nicht auf ihren Glauben verzichteten, und die Vergebung anboten.

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